Blickpunkt der aktuellen Ausgabe
Der Blickpunkt ist ein Artikel, welcher in jeder Ausgabe erscheint. Er soll einen spannenden Einblick in die Region bieten.


Jesses Gott Herr Pfarrer, d W.nuss vo Bümpliz u Lili Marleen
Letzten Samstag feierten die Jegischtorfer Singlüt Premiere ihres jährlichen Konzerts und Theaters im Kirchgemeindesaal in Jegenstorf. Der Chor unterhielt das Publikum mit bekannten Liedern und einer Uraufführung. Anschliessend sorgte die Theatergruppe mit dem Stück «Jesses Gott Herr Pfarrer» unter der Regie von Heidi und Peter Wieland für viele Lacher.
Erster Unterhaltungsabend der „Jegischtorfer Singlüt“ nach der Fusion
Präsidentin Gaby Winzenried und Ruedi Aebi begrüssten das Publikum zum ersten Unterhaltungsabend des neugegründeten Vereins „Jegischtorfer Singlüt“. Die Fusion der beiden Vereine Frauen- und Männerchor zum nun offiziellen Verein „Jegischtorfer Singlüt“ erfolgte bereits im April 2024.
Das Konzert
Der gemischte 47köpfige Chor unter der Leitung von Simon Noah Langenegger und begleitet am Klavier von Rosemarie Studer unterhielt das Publikum mit Liedern aus den Musikrichtungen Pop, Schlager in verschiedenen Sprachen und Mundart. Das Konzert eröffneten die Sängerinnen und Sänger mit dem bekannten französischen Marsch «La Fanfare du printemps» aus dem 20. Jahrhundert des Komponisten Joseph Bovet. Darauf folgte der Schlagerevergreen von 1980 «Sag Dankeschön mit roten Rosen» von Andreas Hauff. Das Soldatenlied und grösste Hit des zweiten Weltkriegs «Lili Marleen», der durch Marlene Dietrich berühmt wurde, war ein weiterer Ohrenschmaus des Chors.
«D‘ W.nuss vo Bümpliz» von Patent Ochsner wurde in einer speziell arrangierten, eindrücklichen Version vorgetragen. Der Song wurde abwechselnd als Solo von Simon Noah Langenegger und dem Chor gesungen. Wer jedoch genau die «Venus» von Bümpliz ist, weiss nur Bandleader Büne Huber.
Peter, Sue und Marc nahmen für die Schweiz viermal am Eurovision Song Contest teil. Sie sangen jeweils in Englisch, Deutsch und Italienisch und erreichten zweimal den vierten Platz. Der Chor trug «Djambo, Djambo» in deutscher Fassung vor und sang anschliessend «Yo senza te».
Zum Abschluss war der Höhepunkt des Konzerts -eine Uraufführung- angesagt. Der Dirigent, Simon Noah Langenegger, schrieb und komponierte eigens für den Chor das Mundartlied «Vrsunke», ein Lied mit Gedanken aus dem Alltag. Der Chor freute sich, dem Publikum diese Komposition dem Publikum erstmals zu präsentieren.
Als Zugabe durfte natürlich das beliebte Lied der Jegischtorfer Singlüt «Dr Stärn über Bärn» aus dem Musical «Dällebach Kari» nicht fehlen. Der Chor wurde für sein eindrückliches Konzert mit grossem Applaus belohnt.
Das Theater
Die Theatergruppe der Jegischtorfer Singlüt studierte unter der Regie von Heidi und Peter Wieland das Stück «Jesses Gott Herr Pfarrer» ein, ein Lustspiel in drei Akten von Maya Gmür. Geprobt wurde seit Oktober 2024 zweimal die Woche, zuerst szenenweise mit den einzelnen Schauspielenden und ab Dezember, als die Bühne zur Verfügung stand, mit allen Darstellerinnen und Darstellern. «Die Besetzung der jungen Rollen ist jeweils nicht einfach», meinte Peter Wieland, « doch es ist uns gelungen, sie mit den beiden Gastspielenden Mia Bürki in der Rolle als Lussy Kohler und Simon Jäger als Gauner auf der Flucht zu besetzen. Mia Bürki hat als hervorragende Zeichnerin übrigens den Pfarrer auf dem Programmheft gestaltet. Chormitglied Susan Zürcher übernahm die Doppelrolle der beiden jungen Frauen Melissa und Wanda Bär. Für die Regie war eine der grössten Herausforderungen, die weniger actionreichen Szenen zu beleben und mit den anderen Szenen ins Gleichgewicht zu bringen. Auch bei der Technik war man mit den notwendigen Geräuschen gefordert. Die Hausklingel musste im Saal gehört werden.-Das Babyweinen hatte die Laienschauspielerin Susan Zürcher von ihrem Baby aufgenommen. Die technische Herausforderung war es, das Babyweinen im richtigen Moment vom Handy einzuspielen. Auch der Funkspruch der Polizei musste zum korrekten Zeitpunkt erfolgen. Während der Vorstellung gab es viele Lacher aus dem Publikum und am Schluss erhielt die Theatergruppe einen grossen Applaus.
«Jesses Gott», ruft die Haushälterin Käthi (Verena Burri) beim Anblick des neuen Pfarrers (Thomas Käser). «Nei, i bis nume dr Pfarrer, Gott isch da obe», sagt der Pfarrer und zeigt nach oben. Mit ganz dreckigen Jeans, T-Shirt und Turnschuhen kommt der neue Pfarrer nach Hause. Was ist passiert? Doch er kann die Haushälterin beruhigen. Er habe dem jungen Teenager Lussy Kohler (Mia Bürki) nur geholfen ihr Töffli zu «frisieren» und dabei habe es einen kleinen Unfall gegeben, aber das sei nicht so tragisch gewesen, er habe einen Schutzengel in der ersten Reihe gehabt. Käthi findet das gar nicht lustig, was sollen die Leute nur vom neuen Pfarrer denken. Die stets neugierige Frau Meier (Christa Junker) hat bereits schon bei ihr über ihn gelästert, über seine furchtbare, moderne Kleidung und seine neumodischen Predigten. Ja, der neue, unkonventionelle Pfarrer hat es nicht leicht, in die Fussstapfen des alten, pensionierten Pfarrers zu treten. Er geht seinen eigenen Weg und löst die Probleme auf seine Art. Vor allem die Nächstenliebe liegt ihm doch sehr am Herzen.
Kaum zuhause angekommen, beginnt für den Pfarrer eine turbulente Zeit. Die Ereignisse überstürzen sich. Alle sind überfordert. Kaum scheint ein Problem gelöst zu sein, ertönt schon wieder die Hausklingel und eine neue Herausforderung steht vor der Tür. Verbrecher, Teenager, Baby, alle sind unter einem Dach in der Obhut des Pfarrers, der total überfordert ist. Schlussendlich führen die unterschiedlichen Ereignisse zu einigen Verstrickungen und Missverständnissen, die es zu klären gilt. Was ist das für ein Gauner (Simon Jäger), der im Pfarrhaus Unterschlupf sucht? Ist es der aus dem Gefängnis entflohene Häftling, der von der Kriminalbeamtin Schlosser (Colette Magnaguagno) gesucht wird? Warum übernachtet Teenager Lussy beim Pfarrer? Zu wem gehört das Findelkind vor der Tür? Ist es ein Adam oder eine Eva? Warum hat die Mutter das Kind vor die Tür gelegt? Wird die Kindsmutter (Susan Zürcher) gefunden? Wird die schwangere Frau (Susan Zürcher) ihr Kind tatsächlich im Pfarrhaus gebären? Wer ist der Vater des Kindes? Und warum kommt jetzt auch noch Frau Kohler (Barbara Zahnd) ins Haus geschneit? Der Dorfarzt, Dr. Düssel (Peter Wieland), hat mit den neuen Erdenbürgern alle Hände voll zu tun. Und ausgerechnet immer im falschen Moment erscheint die Kriminalbeamtin Schlosser, die jetzt auch noch einen Beobachtungsposten im Pfarrhaus einrichten will. Auch die neugierige Frau Meier ist von ihrem Besuch im Pfarrhaus nicht abzuhalten. Ob es dem Pfarrer gelingt, alles wieder ins Lot zu bringen und die Missverständnisse aufzuklären, so dass wieder Ruhe ins Pfarrhaus einkehrt, erfahren Sie bei Ihrem Theaterbesuch am Samstag, 15. Februar, 20.00 Uhr, oder am 16. Februar, 13.30 Uhr. Reservationen unter 079 775 60 91 (Elsbeth Binz) Montag bis Freitag 18.00-19.30 Uhr oder vor Ort an der Theaterkasse.
Nebst einer schönen Tombola verwöhnen die Jegischtorfer Singlüt vor, während und nach der Aufführung die Gäste mit Speis und Trank, beispielsweise einem feinen Sängerkafi, leckeren Häxebrätzeli und den begehrten, selbstgemachten Schlüferli.
Der Chor freut sich immer über neue Sängerinnen und Sänger. Alle Interessierten sind herzlich zum Schnuppern zu einer Probe eingeladen. Weitere Informationen finden Sie unter www.jegischtorfer-singluet.ch

